Volker Trieb - Erneuerung der Erinnerung - Foto Wikipedia |
Ein Mahnmal aus Holz und Stahl oder eine Skulptur als ein Link am Schloss zum GESTAPO-Keller und zum Augustaschacht.
Ein kurzer Abriss über Skulptur, Titel und das Vorhaben der "Erneuerung der Erinnerung".
Wie viele andere Denkmäler und Kunstwerke in Osnabrück baute der
ortsansässige Künstler Volker-Johannes Trieb in der Nähe des ehemaligen
GESTAPO-Kellers das Mahnmal „Erneuerung der Erinnerung“.
Sein Ziel war es, den
ehemaligen Insassen des Arbeitserziehungslagers Ohrbeck und zugleich den Opfern
der Besatzungszeit in den Niederlanden zu gedenken. Das Denkmal entstand
während der Arte Regional IV im Jahr 2003 in Osnabrück. Die Kunstveranstaltung
beinhaltet auch ein deutsch-niederländisches Projekt namens „Erneuerung der
Erinnerung“. Das Programm von Erneuerung der Erinnerung wurde von Trieb und einer bekannten
niederländischen Künstlerin und ehemaligen Wiederstandkämpferin Truus Menger
geprägt. Zweck des Kunstprojekts „Erneuerung der Erinnerung“ war das Erinnern
an die Geschehen während des Nationalsozialismus in Osnabrück. Hierzu wurden
Workshops, Theater und Filmen abgehalten. Überdies bauten die genannten Künstler
Kunstwerke an den Erinnerungsorten GESTAPO-Keller und Augustaschacht Ohrbeck,
dem ehemaligen Arbeitserziehungslager in Osnabrück, auf. Hiervon sind einige Skulpturen
von Volker-Johannes Trieb noch erhalten, darunter Mahnmal Augustaschacht am
GESTAPO-Keller und Skulpturen am Augustaschacht Ohrbeck, die eine gewisse
Ähnlichkeit zueinander aufweisen.
Durch die Skulpturen werden die beiden Gedenkstätten künstlerisch verknüpft. Die Skulptur entstand in Kooperation mit dem Verein Gedenkstätte Augustaschacht, welche sich das Engagement für den genannten Erinnerungsort zur Aufgabe machte. Finanziell gefördert wird diese Gedenkstättenarbeit durch die Stadt Osnabrück, den Landkreis Osnabrück, die Stadt Georgsmarienhütte und die Gemeinden Hagen a.T.W. und Hasbergen.
Das bis heute aufgestellte Denkmal und Kunstwerk Erneuerung der Erinnerung „Mahnmal Augustaschacht“ am Schloss Osnabrück soll hier behandelt werden. Trieb umhüllte in seiner Skulptur einen verbrannten Baumstamm mit einem rostenden Metallgerüst. Das Metallgerüst ist 3,5 bis 4 Meter hoch. Sein Grundriss beträgt gut 2 Quadratmeter und ist fast quadratförmig. Die Skulptur besteht aus fünf parallel angeordneten gleich großen Stahlplatten, die hintereinandergestellt eine Art Quader ergeben. Jede dieser Stahlplatten hat mittig eine lange rechteckige Öffnung. Diese werden nach innen hin größer und bilden eine Art Kammer, in der ein verkohlter Baumstamm eingelassen ist. Der Baum verläuft mit Ausnahme einen Bogens beinahe gerade. Der Baumstamm ist verbrannt und gleicht damit mehr einem Stück Kohle als einem Gewächs. Durch die Zeit hat der Baumstamm Risse bekommen und ist von einer feinen Moosschicht überzogen. Die Stahlplatten sind durch fünf Stangen aus Stahl miteinander verbunden. Die Stahlstangen schauen an den äußersten Platten ähnlich wie Enden von Schrauben wieder heraus. Überzogen mit einer Rostschicht ist das Kunstwerk aufgestellt worden.
Da keine kunsthistorischen Dokumente über das Denkmal vorhanden sind, kommen die Interpretationen zu den Darstellungsabsichten des Künstlers aus dem Entstehungskontext und eigenen Analysen. Es gibt unterschiedliche Ansätze das Kunstwerk zu deuten. Zum Einen kann man an das Kunstwerk über verwendeten Materialien herangehen. Der Künstler nutze die Oberflächen des Stahls und des Stamms, um die Spuren der Zeit sichtbar zu machen. Diese Spuren, also der Rost des Stahls sowie die Verwesung des Baumstammes, erinnern an das Vergehen der Zeit. Die Zeit könnte mit der Zeit des Vergessens nach dem Holocaust gleichgesetzt werden. Somit erinnert Trieb an das Vergessen selbst und lässt den Betrachter durch sein Denkmal neu erinnern.
Dass es dem Künstler um Vergänglichkeit geht, lässt sich aufgrund der unterschiedlichen Materialien feststellen. Stellt man sich vor, wie das Denkmal in zwei Jahrzehnten aussieht, kann man sich denken, dass der Baumstamm ziemlich zerfallen und möglicherweise aus seiner Befestigung gekippt ist, wohingegen das Stahlgerüst sich kaum verändert hat. Triebs Ziel mit der Skulptur ist die „nachhaltige Aktivierung der Phantasie“ in der Zeit der Erinnerung. Zum Anderen lässt die Oberflächenzerstörung der Materialien - und hier vor allem die Spuren am verkohlten, verwesenden und toten Baumstamm - an Zerstörungen und die Vernichtung der Inhaftierten denken. Die Katastrophe des unvorstellbaren Grauens der nationalsozialistischen Zeit soll assoziiert werden. Mit seinem Mahnmal will Volker-Johannes Trieb eine Annäherung an das an das schwer darstellbare Grauen des Holocaust in Osnabrück schaffen.
Doch erreicht Volker-Johannes Trieb sein Ziel? Kaum einer der Passanten des Mahnmals weiß, worum es bei dem Kunstwerk geht, weder Studenten die jeden Tag daran vorbeigehen noch Angehörige älterer Generationen. Die wenigsten wissen, dass es überhaupt ein Mahnmal ist, möglicherweise wegen seiner abschreckenden und wenig anregenden Erscheinung. Dies könnte der Grund dafür sein, dass Passanten gar nicht erst stehen bleiben, um sich länger mit dem Objekt zu befassen. Problematisch ist auch, dass die Skulptur aus dem Zusammenhang gerissen ist. Man weiß als Betrachter nicht, in welchem Kontext das Denkmal steht und aufgebaut wurde. So wäre das Denkmal näher am ehemaligen GESTAPO-Keller im Schlossinnenhof gut platziert. Dadurch gäbe es eine Art Link auf den Holocaust und der Passant könnte eine Verbindung herstellen zwischen Geschehnissen aus der nationalsozialistischen Zeit in Osnabrück und der Skulptur.
Durch die Skulpturen werden die beiden Gedenkstätten künstlerisch verknüpft. Die Skulptur entstand in Kooperation mit dem Verein Gedenkstätte Augustaschacht, welche sich das Engagement für den genannten Erinnerungsort zur Aufgabe machte. Finanziell gefördert wird diese Gedenkstättenarbeit durch die Stadt Osnabrück, den Landkreis Osnabrück, die Stadt Georgsmarienhütte und die Gemeinden Hagen a.T.W. und Hasbergen.
Das bis heute aufgestellte Denkmal und Kunstwerk Erneuerung der Erinnerung „Mahnmal Augustaschacht“ am Schloss Osnabrück soll hier behandelt werden. Trieb umhüllte in seiner Skulptur einen verbrannten Baumstamm mit einem rostenden Metallgerüst. Das Metallgerüst ist 3,5 bis 4 Meter hoch. Sein Grundriss beträgt gut 2 Quadratmeter und ist fast quadratförmig. Die Skulptur besteht aus fünf parallel angeordneten gleich großen Stahlplatten, die hintereinandergestellt eine Art Quader ergeben. Jede dieser Stahlplatten hat mittig eine lange rechteckige Öffnung. Diese werden nach innen hin größer und bilden eine Art Kammer, in der ein verkohlter Baumstamm eingelassen ist. Der Baum verläuft mit Ausnahme einen Bogens beinahe gerade. Der Baumstamm ist verbrannt und gleicht damit mehr einem Stück Kohle als einem Gewächs. Durch die Zeit hat der Baumstamm Risse bekommen und ist von einer feinen Moosschicht überzogen. Die Stahlplatten sind durch fünf Stangen aus Stahl miteinander verbunden. Die Stahlstangen schauen an den äußersten Platten ähnlich wie Enden von Schrauben wieder heraus. Überzogen mit einer Rostschicht ist das Kunstwerk aufgestellt worden.
Da keine kunsthistorischen Dokumente über das Denkmal vorhanden sind, kommen die Interpretationen zu den Darstellungsabsichten des Künstlers aus dem Entstehungskontext und eigenen Analysen. Es gibt unterschiedliche Ansätze das Kunstwerk zu deuten. Zum Einen kann man an das Kunstwerk über verwendeten Materialien herangehen. Der Künstler nutze die Oberflächen des Stahls und des Stamms, um die Spuren der Zeit sichtbar zu machen. Diese Spuren, also der Rost des Stahls sowie die Verwesung des Baumstammes, erinnern an das Vergehen der Zeit. Die Zeit könnte mit der Zeit des Vergessens nach dem Holocaust gleichgesetzt werden. Somit erinnert Trieb an das Vergessen selbst und lässt den Betrachter durch sein Denkmal neu erinnern.
Dass es dem Künstler um Vergänglichkeit geht, lässt sich aufgrund der unterschiedlichen Materialien feststellen. Stellt man sich vor, wie das Denkmal in zwei Jahrzehnten aussieht, kann man sich denken, dass der Baumstamm ziemlich zerfallen und möglicherweise aus seiner Befestigung gekippt ist, wohingegen das Stahlgerüst sich kaum verändert hat. Triebs Ziel mit der Skulptur ist die „nachhaltige Aktivierung der Phantasie“ in der Zeit der Erinnerung. Zum Anderen lässt die Oberflächenzerstörung der Materialien - und hier vor allem die Spuren am verkohlten, verwesenden und toten Baumstamm - an Zerstörungen und die Vernichtung der Inhaftierten denken. Die Katastrophe des unvorstellbaren Grauens der nationalsozialistischen Zeit soll assoziiert werden. Mit seinem Mahnmal will Volker-Johannes Trieb eine Annäherung an das an das schwer darstellbare Grauen des Holocaust in Osnabrück schaffen.
Doch erreicht Volker-Johannes Trieb sein Ziel? Kaum einer der Passanten des Mahnmals weiß, worum es bei dem Kunstwerk geht, weder Studenten die jeden Tag daran vorbeigehen noch Angehörige älterer Generationen. Die wenigsten wissen, dass es überhaupt ein Mahnmal ist, möglicherweise wegen seiner abschreckenden und wenig anregenden Erscheinung. Dies könnte der Grund dafür sein, dass Passanten gar nicht erst stehen bleiben, um sich länger mit dem Objekt zu befassen. Problematisch ist auch, dass die Skulptur aus dem Zusammenhang gerissen ist. Man weiß als Betrachter nicht, in welchem Kontext das Denkmal steht und aufgebaut wurde. So wäre das Denkmal näher am ehemaligen GESTAPO-Keller im Schlossinnenhof gut platziert. Dadurch gäbe es eine Art Link auf den Holocaust und der Passant könnte eine Verbindung herstellen zwischen Geschehnissen aus der nationalsozialistischen Zeit in Osnabrück und der Skulptur.
n.n.
im Seminar ERINNERN UND VERGESSEN
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen