Baumstumpf, Detail. |
Detail mit Spinnennetz. |
Ein oberflächlich verkohlter Baumstamm ist umschlossen von einem Gerüst aus miteinander verbundenen, rostenden Stahlrahmen. Er soll uns an die Schrecken der Nazi-Herrschaft erinnern. Dieses Denkmal von Volker-Johannes Trieb ist Teil eines deutsch-niederländischen Projekts, das 2004 an der Gedenkstätte Augustaschacht stattfand, einem Lagergebäude in Ohrbeck. Die Ausstellung hieß „Erneuerung der Erinnerung“. Sie umfasste auch eine temporäre Installation des Künstlers und Skulpturen der niederländischen Künstlerin und ehemaligen Widerstandskämpferin Truus Menger-Oversteegen.
„Erneuerung der Erinnerung“ heißt auch das Denkmal Triebs.
Es steht heute am Schloss dem Sitz der Universität Osnabrück. Im Keller befand
sich während des „Dritten Reichs“ der Sitz der Gestapo.
Ich frage mich, ob das Kunstwerk
tatsächlich die Erinnerung an die Zeit des Nationalsozialismus wachhält. Auf
den ersten Blick kann ich wenig mit dem Kunstwerk anfangen. Dann lese ich die
Erläuterungen, die eine kleine Tafel am Objekt enthält. Jetzt weiß ich, worum
es geht, und ahne auch, was der Künstler damit gemeint hat. Ich denke, das
Kunstwerk kann als provokante Auseinandersetzung mit dem Thema „Bewahren von
Erinnerung“ verstanden werden: Was passiert mit dem verkohlten Stamm, dem
„verletzten“ Holz, das als Symbol für die Wunden der Nazi-Opfer interpretiert
werden kann? Auf ihm wachsen die Algen, er wird mehr und mehr vergehen, bis nur
noch das Stahlgerüst bleibt. Ist dann die Erinnerung verloren? Oder bewahrt
allein das Gerüst die Erinnerung an den Inhalt? Oder wird der Stamm nach einer bestimmten
Zeit einfach durch einen neuen ersetzt?
Detail mit Bierflasche. Quelle - Wikipedia |
Seminarbeitrag „Die
vergessene Erinnerung“
Für „Erinnern und Vergessen“
Universität Osnabrück, Fach Kunst/Kunstpädagogik
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