Info zum Artikel Meine Kunst ist zum Anfassen.
Bonifatius Stirnberg wurde 1933 als Sohn einer
Kaufmannsfamilie im nordrhein-westfälischen Freienohl geboren. Schon während
seiner Kindheit entdeckte er seine Affinität zum Material und zum
künstlerischen Arbeiten. Nach seinem Schulabschluss konnte er sich dennoch
nicht sofort für eine Berufsrichtung entscheiden. Erst durch einen Satz
Schnitzeisen, die er aus dem Krämerladen seines Vaters bekam, kam er auf die
Idee, Bildhauer zu werden.
Er ging daraufhin bei einem Bildhauer in die Lehre,
der ihn vor allem in der Ausführung von (Blatt-) Ornamentik und figuralen
Gebilden unterrichtete. Trotz seiner Begeisterung für seinen Beruf keimte in
Stirnberg der Wunsch nach mehr auf und er entschied sich dazu anschließend eine
Tischlerlehre zu absolvieren. Zu diesem Zweck zog er zu seinen Eltern, die
mittlerweile nach Aachen übergesiedelt waren. In seinem neuen Zuhause und dem
Beruf musste er sich nun wieder unterordnen, was ihm anfangs sehr schwer fiel.
Rückblickend lernte er in dieser Zeit aber maßgeblich das „plastische Denken“,
was für seine spätere Arbeit eine erhebliche Rolle spielt.
Nach seinen Ausbildungen blieb Stirnberg in Aachen und
verdiente sich seinen Lebensunterhalt in einer Möbeltischlerei. Daneben
studierte er Raumgestaltung, Bildhauerei und Kunsttheorie an der
Werkkunstschule Aachen (bis 1958). In dieser Zeit kam er mit den modischen
Theorien der 50er Jahre in Kontakt. Diese idealisierten die „große Form“, ohne
Ecken oder Kanten, sondern mit einer glatt geschliffenen Oberfläche. Während
dieser Zeit absolvierte er auch die Meisterprüfung als Holzbildhauer (1957) und
machte sich nach Verlassen der Schule (1958) selbständig. Er arbeitete noch
eine Zeit lang nach den Idealen der „großen Form“, entwickelte sich aber ebenso
schnell wieder von ihr weg, da er erkannte, dass diese Ausdrucksform eigentlich
nur wenig mit seinem eigenen Schaffen und dem Charakter seiner Kunst gemein
hatte.
Obwohl er sich in seinem Berufsfeld seiner Wahlheimat
mittlerweile relativ etabliert hatte, entscheidet er sich 1962 zu einem
drastischen Schritt. Er bewarb sich an der Kunstakademie in Düsseldorf und wurde
von Joseph Beuys in seine Klasse aufgenommen (bis 1966). Besonders zu Beginn
dieses Studiums wurde Stirnbergs gesamtes künstlerisches Schaffen in Frage
gestellt. Vor allem von Beuys: „Ich hoffe, dass Sie das (die eingereichten
Arbeiten) in einem halben Jahr als abschreckendes Beispiel betrachten“.
Nach seinen Studien wird Stirnberg erstmals bewusst,
dass er nun ein eigenständiger Künstler ist und nicht mehr unter dem Einfluss
eines Lehrers schafft. Deshalb muss er sich die Frage stellen, was er
eigentlich will. 1967 entwickelt er erstmals eine Skulpturengruppe mit
beweglichen Gliedmaßen. Er will damit den Prozess der Kunsterfahrung des Betrachters
herausfordern. Aber sein Entwurf – der „Puppenbottich“ – wird abgelehnt und
erst einige Jahre später – als „Puppenbrunnen“ < http://de.wikipedia.org/wiki/Puppenbrunnen>
– realisiert.
1973 ließ er sich dauerhaft in Aachen nieder und
richtete sich dort ein Atelier ein, wo alle Objekte von Anfang an geplant
werden. Gegossen wurden und werden diese in der ans Atelier angegliederten
Bronzegießerei.
Weiterführende Quellenlinks hier abbiegen:
Link: http://www.aachener-zeitung.de/news/kultur/bonifatius-stirnberg-feiert-80-geburtstag-1.521331
Link: http://www.lokalkompass.de/dorsten/kultur/wer-kennt-den-stirnberg-brunnen-auf-dem-marktplatz-eigentlich-richtig-d194312.html
Link: http://bit.ly/17Fdzve
Link: http://www.aachener-zeitung.de/lokales/eifel/die-pferdegruppe-von-bonifatius-stirnberg-trabt-wieder-1.387394
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